Isabellas Zahnbehandlung in Narkose bei Sleep & Smile in Wien

Isabella ist inzwischen 19 Jahre alt und hat grundsätzlich recht gute Zähne. Doch wie das bei wahrscheinlich vielen Kindern und Jugendlichen (egal ob mit und ohne Beeinträchtigung) so ist, das Zähneputzen findet sie nicht wirklich super. Am ehesten kann das Papa Markus noch mit Isabella gemeinsam bewerkstelligen. Isa beißt mit unvorstellbar großer Kraft auf die Zahnbürste. Sogar ihre elektrische Zahnbürste, die wir seit Jahren für sie verwenden, bringt Isabella mit ihrer Kraft im Kiefer recht mühelos zum Stoppen. Trotz ihrer fehlenden Compliance sind wir seit vielen Jahren wirklich sehr bemüht, ihre Zähne zu putzen, um Karies und Schlimmerem vorzubeugen.

Auch grundsätzliches „in den Mund schauen“ bei allfälligen Arztbesuchen ist ein gefährliches Unterfangen, Isabella beißt gerne schnell und kräftig zu. Was also tun, wenn ein Zahnartzt-Besuch notwendig wird, weil schon erste Ablagerungen sichtbar sind? Ist es „nur Zahnstein?“ oder doch schon Karies?

Vor vielen Jahren waren wir mit Isabella in Linz bei einem niedergelassenen, tollen Kinder-Zahnarzt, der in Kooperation mit einer großartigen Anästhesistin Zahnbehandlungen in Narkose und ohne Klinik-Aufenthalt anbot. Das war damals zwar komplett selbst zu bezahlen (nur die standardmäßigen Kosten für die 3 Plomben übernahm die ÖGK, die Kosten für die Narkose usw. mussten wir komplett selber bezahlen – damals ca. 1.700 €). Doch leider bietet dieser Zahnarzt diese Möglichkeit von Zahnbehandlung in Narkose nicht mehr an.

Nach telefonischer Nachfrage auf den Kiefer-Abteilungen der umliegenden Krankenhäuser (Wels und Linz) bekamen wir nur die Auskunft – ja ginge schon, aber nur mit einer Nacht vorher und einer Nacht nachher stationär, weil es ja eine „Vollnarkose“ sei … Und zwei Nächte im Krankenhaus mit Isabella, die eigentlich nur dann gut schläft, wenn sie alleine in einem stockdunklen Zimmer liegen kann und es am Gang vor der Tür leise ist … naja … das ist mega-mühsam für uns alle … DAS wollten wir unbedingt vermeiden!

Von einigen befreundeten Familien aus OÖ und NÖ bekamen wir den Tipp, die Zahnklinik „Sleep&Smile“ in Wien zu kontaktieren. Wien bedeutet für uns aus OÖ zwar zwei Stunden Autofahrt hin und auch wieder zwei Stunden heimwärts, aber wenn‘s hilft …

Nach einem kurzen Telefongespräch Ende August bekamen wir einen Termin für Anfang November, naja – mit 2 – 3 Monaten Wartezeit hatten wir fast gerechnet.

Also ging es am Mittwoch 9. November mit dem Auto ab nach Wien – Isabella war gut gelaunt und wir Eltern ziemlich aufgeregt. Dort angekommen, waren wir gleich mal begeistert von der Möglichkeit mit dem Rollstuhl mit einem kleinen Lift hoch zufahren, ohne die paar Stufen überwinden zu müssen.

Die Sprechstundenhilfe am Empfang nahm geduldig alle Daten von Isabella auf, kopierte sich den orangen Behindertenausweis sowie den Bescheid der Erwachsenenvertretung, steckte Isabellas e-Card und versicherte uns, auch wenn wir aus OÖ sind, werden die Kosten der Behandlung in Wien von der ÖGK übernommen.

Die kurze Wartezeit vertrieben wir uns im äußerst fröhlichen Wartebereich mit dem witzigen Roboter, den Isabella irgendwie spooky fand und einem riesigen Fernseher. Frau Isabella Neugierig musste natürlich zu Fuß den ganzen Wartebereich erkunden …

Ziemlich pünktlich kamen wir dann auch dran und wir drei durften zu Frau Doktor in den Behandlungsraum. Dort erwartete Isabella ein Zahnbehandlungsstuhl in Kindergröße, optimal für Isabella. Sie setzte sich recht unkompliziert drauf und als die nette junge Ärztin kam, erlaubte sie dieser doch glatt, einen sehr kurzen Blick in ihren Mund zu werfen.

Ich fürchtete mich schon vor dem wahrscheinlich nun notwendigen Röntgen, was ich für Isabella schon als ziemliche Tortour erwartete. Doch auf meine Nachfrage meinte die nette Ärztin: „Nein, damit sekkieren wir Isabella jetzt nicht – das machen wir dann direkt am Behandlungstag, wenn sie schon in Narkose ist!“ – Was für eine Erleichterung für uns drei!!

Der Ärztin reichte tatsächlich der schnelle Blick auf Isabellas Stockzähne, um eine Operationsindikation in Narkose gegenüber der ÖGK zu rechtfertigen.

Die Sprechstundenhilfe beim Empfang hob 300 € Kaution für den Operations-Termin ein (bekamen wir nach der OP wieder zurück) und vereinbarte mit uns dann gleich den Operations-Termin. Sie erzählte uns, die Wartezeit auf einen OP-Termin wäre nach dem Erstbesuch normalerweise ca. 3 – 4 Wochen. Aber wir hatten Glück: 10 min vorher hatte eine Familie telefonisch ihren Termin für den darauffolgenden Montag abgesagt. Diesen Termin durfte Isabella dann gleich wahrnehmen. Also auf nach Hause und 5 Tage später nochmal ab nach Wien.

Am Operationstag musste Isabella nüchtern nach Wien in die Zahnklinik kommen, aber das hielt sie tapfer durch. Viel Musik von ihrem Lieblingsmusiker Gabalier während der Autofahrt stimmte sie versöhnlich. Kaum in der Zahnklinik angekommen ging es Schlag auf Schlag:

  • Anmeldung beim Empfang
  • kurzes Narkosegespräch mit der Anästhesistin
  • ich durfte mit Isabella in den Behandlungsraum (nur eine Begleitperson ist hier erlaubt)
  • rauf auf die Liege, dort bekam sie „Stinke-Luft“, also eine Narkose zum einatmen durch eine Maske über Mund und Nase verabreicht
  • erst dann musste ich den Behandlungsraum verlassen
  • erst in sediertem Zustand wurde ihr ein Zugang in den Unterarm gelegt, für die intravenöse Narkose
  • auch das Zahn-Röntgen wurde erst jetzt in Narkose gemacht
  • und die behandelnde Ärztin konnte nun in Ruhe Isabellas Zähne begutachten
  • dann wurde mit uns Eltern im Wartebereich besprochen, was alles saniert werden sollte und dass eine Mundhygiene-Behandlung empfehlenswert sei
  • die Sanierung selbst dauerte circa eine Stunde
  • dann wurde ich wieder zu Isabella in den Aufwachraum gerufen
  • und war beim Aufwachen schon wieder an ihrer Seite
  • sie hat die Narkose gut vertragen und war schnell wieder fit

Ca. 20 min nach dem Aufwachen, durften wir nach dem Entfernen des intravenösen Zugangs den Aufwachraum verlassen. Unsere tapfere Tochter marschierte schon wieder selbständig in den Wartebereich, wo uns Papa schon erwartete und zum Auto lies sie sich dann schon im Rolli kutschieren.

Nun mussten wir nur mehr die bürokratischen Dinge erledigen:
Tatsächlich übernimmt die ÖGK (in ganz Ö) fast alle Kosten dieser Zahnsanierung in Narkose (lt. Sprechstundenhilfe ist das bei Sleep&Smile EINZIGARTIG in Ö). Nur einen sehr geringen Selbstbehalt mussten wir bezahlen (Mundhygiene war selbst zu bezahlen, da Isa schon über 18 Jahre alt ist sowie einen kleinen Selbstbehalt für die weißen (!!) Plombierungen) und die OP-Kaution von 300 € bekamen wir wieder zurück.

Wir bekamen auch einen wertvollen Tipp von der äußerst freundlichen und kompetenten Ordinationshilfe:
Wir können nun ab jetzt eine jährliche Zahn-Kontrolle (gern in Narkose, Lachgas oder intravenöse Narkose) machen, Isabella ist nun in der Zahnklink „bekannt“ und auch diese Kosten werden von der ÖGK für PatientInnen aus ganz Österreich übernommen!! (Stand per Nov. 2022).

Isabella durfte sofort nach der Behandlung essen und trinken. Wir belohnten Isabella und uns mit einem Kaffeehaus-Besuch gleich neben der Zahnklink. Isabella freute sich über zwei (!) Faschingskrapfen – und schon waren wir wieder auf dem Heimweg nach OÖ mit einer zwar etwas müden, aber äußerst gut gelaunten Isabella.

Nun einige Monate später können wir nur sagen, wie erleichtert wir sind, dass das alles so unkompliziert gelaufen ist und sind sehr froh, nun auch kompetente Ansprechpartner auch für die nächsten Jahre für Isabellas Zahngesundheit zu haben!

Ein riesengroßes DANKE dem gesamten Team von Sleep&Smile Wien – nicht nur weil das Team superkompetent und nett ist dort – sondern weil auch die Abrechnung über die ÖGK in ganz Österreich möglich ist!!

Familie Malzer mit Isabella

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