Meine Erlebnisse an der Kinderuni in Wien

Meine Mama hat mich spontan im Juni für einen Workshop „Mit Ergotherapie dem Alltag auf der Spur“ bei der Kinderuni angemeldet. Das kam so, weil ein anderes Kind im Rollisport eines Tages mit einem Kinderuni T-Shirt zum Training kam, da fragte mich Mama ob ich das auch
ausprobieren möchte.

Ende Juni gab es jedoch nicht mehr viel Auswahl an Workshops, deshalb
meldete mich Mama bei diesen an. Ich bekam meinen Studienausweiß schon vorab, weil Mama als „Persönliche Assistenz-Begleitperson“ angemeldet wurde, das hatte einen Vorteil, am Abholtag mußte ich mich nicht in die lange Schlange der „Studierende“ stellen, die ihren
Ausweiß abholten, sondern konnte sofort mein T-Shirt mitnehmen.

Danach ging ich mit Mama noch zu einer Familienvorlesung, wo auch Erwachsene zugelassen waren! Diese hieß „Wird die Sonne ewig scheinen“ und wurde vom Vortragenden kurzweilig, lustig und mit vielen Informationen vorgetragen. Nach 30 Minuten kam die Fragerunde der Kinder. Da ich mich nicht mehr konzentrieren konnte, verließen wir den Hörsaal!

Am folgenden Donnerstag fand mein Workshop statt. In diesem Workshop war ich der älteste, sämtliche andere Kinder waren höchsten 9 Jahre. Der
Workshop „Mit Ergotherapie dem Alltag auf der Spur“ dauerte knapp 4 Stunden und war in 7 Stationen aufgeteilt. T-Shirt, Socken mit Handicap
an- bzw. ausziehen, etwas aufheben, mit Sehbeeinträchtigung „Mensch
ärger dich nicht“ spielen, mit einer I-Pad App Geldscheine erkennen oder Äpfel schälen bzw. Brot schneiden, wenn man nur eine Hand zur Verfügung hat. Außerdem gab es einen Rollstuhl Parcours. Zum Abschluß gab es noch eine Fragerunde was jedem gefallen bzw., nicht gefallen hat. Hier hatte ich durch meine fehlende Sprache einen großen Nachteil ( Da Wir nicht vorab
wußten was in diesem Workshop gemacht wird, konnte Mama mein I-Pad nicht darauf vorbereiten und es gab leider auch keine „Ja-Nein“ fragen, worauf ich antworten konnte.

Durch Mamas Hilfe als Persönliche Assistenz hat mir das ganze Spaß gemacht, obwohl das für Sie sicher nicht ganz leicht war, bei so vielen Kindern ohne Beeinträchtigung. Ich konnte mich nicht alle 4 Stunden voll konzentrieren. Immer wieder verlies ich die Räumlichkeiten mit Mama, als persönliche Assistenz, um kurze Pausen zu machen.

Die Vortragenden, sowie das gesamte Team waren sehr hilfsbereit und integrierten mich wieder, wenn ich wieder mitmachen konnte!

Ich erhielt am Ende des Workshops, sowie alle anderen 20 Kinder den Stempel, als Bestätigung, dass ich teilgenommen hatte! Das Gute an der Kinderuni ist, das man schon mit nur einem Besuch einer Vorlesung od.
Workshop an der Sponsion teilnehmen kann! Diese fand am Samstag, eineinhalb Wochen nach meinem Workshopbesuch, im Audimax der Universität Wien statt. „Wer nie aufhört Fragen zu stellen und nie aufhört nach Antworten zu suchen, der hebe die Hand“, auch ich habe die Hand
gehoben, denn auch ich bin immer neugierig, auch wenn ich eine Beeinträchtigung habe!

Die Sponsion war für alle ergreifend, Mama war ganz stolz auf mich und ich habe meine Mama ganz toll gedrückt, dass Sie mir dies ermöglicht hat!
Auf die Frage der Organisatorin, die für Kinder mit Unterstützung zuständig ist, ob ich nächstes Jahr noch einmal an der Kinderuni teilnehme möchte, habe ich mit meiner Gebärde „Ja“ geantwortet.

Für diesen Sommer darf ich mich, wie viele andere Kinder „Magister universitatis iuvenum“, (Magister der Kinderuni), nennen, dies wurde auch durch eine Urkunde bestätigt!

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