Dieses Jahr wurde es wieder eine etwas längere Reise. Drei Wochen hatte ich veranschlagt, davon waren wir zwei Wochen unterwegs und eine Woche an einem fixen Ort.
Reisen, zumindest, solange man unterwegs ist, ist immer eine Umstellung aus der täglichen Routine heraus und Daniela liebt, nein braucht ihre Routinen um sich zurechtzufinden. Was aber nicht bedeutet, dass man sie nicht abändern kann. Manches ist aber nicht verhandelbar, wie zum Beispiel der Mittagsschlaf. Abends ist sie gerne früh im Bett und das Essen um 18 Uhr wäre auch nicht schlecht. WG-Routine eben.
Die Hotels auf unseren Etappen habe ich stets über Booking.com gebucht. Mit den richtigen Filtern, also „rollstuhlgerecht“, „mit Frühstück“, und „Parkplatz vorhanden“, engt sich die Auswahl ziemlich ein. Wenn man aber flexibel bezüglich der Tagesetappe ist, kann man auch in der weiteren Umgebung schauen, ob es etwas Passendes gibt. Ich habe dabei meist die großen Ketten bevorzugt, weil sie preislich so um die 100 – 130 € lagen (für zwei Personen mit Frühstück). Gebucht habe ich immer erst am Vortag: das funktioniert ganz gut, solange man in der Nachsaison unterwegs ist.
Die großen Hotelketten wie Ibis, B&B, Best Western, um nur einige zu nennen, sind durchwegs rollstuhlgerecht, oft findet man abends auch einen Kühlschrank und Mikrowelle im Foyer um rasch und meist auch günstig, ein Abendessen zubereiten zu können. Das habe ich oft genutzt. Wir sind nie in ein Restaurant gegangen.
In Nizza haben wir in einem Hotel nahe beim Hafen gewohnt, in einem beliebten Ausgehviertel. Rundum gab es einige Restaurants, sodass wir uns abends mit Essen versorgen konnten. Niemals gab es ein Verbot, das Essen mit ins Zimmer zu nehmen.
In Nizza übrigens, gab es keinen Parkplatz mehr für uns. Es empfiehlt sich, vorher im Hotel anzurufen und sich einen Parkplatz reservieren zu lassen. Auch bedeutet „rollstuhlgerecht“ nicht immer, dass alles barrierefrei erreichbar ist, auch wenn Booking.com dies angibt. In einzelnen Fällen war es möglich, über diese Seite direkt ein barrierefreies Zimmer zu buchen, oft haben wir aber erst bei der Ankunft eines bekommen, so es auch frei war.
Positiv hervorheben möchte ich auch die Abwicklung auf den Fähren. Wir sind von Nizza nach Bastia und von Ile Rousse auf der anderen Seite der Insel wieder nach Toulon gereist. Die Bereitschaft zu Helfen war groß und ich konnte trotz der Enge am Parkdeck immer den Rollstuhl bequem aus dem Auto holen und den Aufzug benutzen.
Auf unserer Reise haben wir viele Bekanntschaften gemacht. Das lag zum Teil auch daran, dass wir nur zu zweit unterwegs waren. Angst vor einem medizinischen Zwischenfall hatte ich nie. Daniela hat auf der Reise weniger Anfälle gehabt als sonst. Den ÖAMTC-Schutzbrief haben wir aber trotzdem immer dabei.
Fazit dieser Reise: Von den drei Wochen, die wir unterwegs waren, haben wir nur eine Woche länger an einem Ort verweilt. Das nächste Mal werden wir mehr an einem Ort bleiben und von dort aus die Umgebung erkunden. Das kommt Danielas Tagesablauf mehr entgegen.
Bericht von Andreas Wirth
mit Daniela