Nach der Phase rascher Regression durchlaufen Mädchen mit Rett-Syndrom nun eine Phase der relativen Ruhe. Sie beginnen sich wieder für ihre Umwelt zu interessieren.
Das dritte Stadium beginnt zwischen dem 2. und 10. Lebensjahr und kann Monate bis Jahre dauern.
In dieser Phase stabilisiert sich die Entwicklung. Teilweise kommt es zum Rückgang der Symptomausprägung, beispielsweise bezüglich der autistischen Verhaltensweisen. Die Mädchen werden nun wieder zugänglicher, lassen Körperkontakt zu und nehmen Blickkontakt auf. Neben Stimm- und Lalläußerungen nutzen einige Mädchen wieder Wortteile in situativem Kontext.
Lautsprachliche Fortschritte sind ab diesem einfachen Stadium jedoch nicht mehr erwartbar. Die grobmotorischen Fähigkeiten sind weitgehend erhalten und verschlechtern sich nur langsam.
Apraxie* und Ataxie treten nun deutlich zu Tage. Die stereotypen Handbewegungen manifestieren sich und werden auf den Mundbereich ausgedehnt. Bruxismus, Apnoe und frühe Skoliose sind weitere Symptome dieses Stadiums. Häufig kommt es zu epileptischen Anfällen.
Charakteristisch für diese Phase sind außer-dem eine verminderte Schmerzempfindlichkeit, Konstipation, Gewichtsverlust sowie ein Wechsel von Hypotonie zur Hypertonie und Rigidität.
- Als Apraxie bezeichnet man eine Störung der Ausführung willkürlicher zielgerichteter und geordneter Bewegungen bei intakter motorischer Funktion.